Stadtgeflüster
Bregenz
25.05.2022
Die Bücherei sollte nicht
länger ein Stiefkind sein
Traditionell putzt sich Bregenz in den Monaten Mai bis Juli auf, stehen doch die Festspiele an und somit ein auch internationales Publikum vor der Tür. Das gilt für die Sommerausstellungen in den größeren Häusern und Galerien bis zur Fertigstellung von Bauprojekten (Leutbühel, Pipeline). Und auch punkto Events (Bregenz Life, Fest des Kindes), die in diesem Jahr wieder stattfinden können, sind die Monate Mai und Juni die buntesten in der Landeshauptstadt. Selbst Institutionen des Landes, wie etwa die Landesbibliothek, erstrahlen im späten Frühling – wie überhaupt die ganze Stadt – in neuem Glanz.
„Ganz Bregenz? Nein, ein paar von unbeugsamen Leseratten gerne bevölkerte Räumlichkeiten müssen auf Glanz schon seit längerem warten...“ Mit dieser Verballhornung der Einleitung von Asterix-Abenteuern ist die Bücherei gemeint, neben dem Hallenbad die einzige städtische Einrichtung, die ich regelmäßig aufsuche. Nun möchte und muss ich sie nicht mit der Landesbibliothek oder der neuen Bücherei in Dornbirn vergleichen, aber dass die Bücherei mittlerweile aus allen Nähten platzt, erkennen nicht nur Raumplaner. Gerade die nunmehr angegangene Quartiersentwicklung des Weiherviertels wäre eine passende Gelegenheit, auch dieser stark frequentierten und von der Bevölkerung gut angenommenen Einrichtung ein neues und angemessenes Quartier zu verpassen; derzeit sieht es aber nicht danach aus. Was schade ist, denn die Bücherei ist eine Institution, die, was finanzielle Hilfe (günstige Leihgebühren) als auch Serviceleistungen betrifft, Perle des städtischen Kulturbetriebs. Aber auch ein Schmuckstück will ab und zu geputzt werden und es wäre höchst an der Zeit, dies bald mal anzugehen. Nicht nur die Mitarbeiter, auch die Nutzer dieser viel zu engen Schatzkammer mit ihren Tausenden Büchern, Tonträgern, Bilderbüchern, Zeitschriften und Filmen wären sicher dankbar...
Tschako
Raimund Jäger
Feldkirch
18.05.2022
Im Ländle gibts keinen Wind - nur Föhn
Alle Welt - besonders im subera Ländle - spricht von Nachhaltigkeit und dass ein Umdenken in Sachen Energiegewinnung ob der globalen Teuerung längst hätte stattfinden müssen. Und ja, wegsehen - gerade in wirtschaftlich stabilen Zeiten - ist einfacher und viel bequemer als hinsehen, umdenken und anpacken. Die Vor-
arlberger Politik verbietet bis dato die Stromerzeugung mit Windkraft. Man kann hier von einer regelrechten Windkraft-Blockade im Westen Österreichs sprechen. Während in anderen Bundesländern - allen voran im Burgenland, der Steiermark und in Niederösterreich - zahlreiche Windräder stehen und mit Windkraft Strom erzeugen, so entsteht der Eindruck, dass dies nicht möglich ist, da im Ländle der Wind fehlt. Aber nicht nur in Vorarlberg, sondern auch in weiteren Bundesländern. Tatsache ist, dass stolze 97 Prozent aller Windräder Österreichs in den drei östlichen Bundesländern beheimatet sind. Bereits seit Jahren gibt es Ansuchen zur Errichtung von Windrädern auf kommunaler Ebene - sie werden aber immer wieder zurückgewiesen. Ist es wirklich so, dass Bundesländer wie Salzburg, Tirol und Vorarlberg statt auf Klimaneutralität auf Windkraftneutralität setzen? Politiker kämpfen hier mit fadenscheinigen Argumenten gegen Windräder. Man ist weder dagegen noch dafür! Oder um es mit anderen Worten auszudrücken: Windkraft ja, aber nicht bei uns. Schließlich seien diese Teile ja hässlicher als hässlich und würden das Landschaftsbild verschandeln. Dass aber auf fast allen Bergen kolossale Wintersportanlagen, Skischaukeln und ein Einkaufzentrum nach dem anderen entsteht und die schönsten Wiesen dafür weichen müssen, das geht. Bei klimafreundlicher Stromgewinnung beißt man aber auf Granit. Die Verantwortung für das Projekt Energiewende tragen genau diese Politiker. Einmal mehr: Pfüati du subers Ländle!
Bandi R. Koeck
Gastkommentar
»Enoteca« in Bludenz – Phönix aus der Asche…
Unter dem Aufhänger »Dieser Gastgeber begeistert die Bludenzer«, stellte die inzwischen bestbekannte Bludenzer Journalistin und gerngelesene VN-Autorin Monika Bischof die sogenannte übernommene »Enoteca« des initiativen Gastronomen Joachim »Jogi« Ganahl vor, die inzwischen wieder zu einem gastronomischen Begriff im »Städtle« und der Region Bludenz geworden ist.
Als Delikatessen-Lokal von Doris Orlainsky schon von früher her bekannt, machte es die »umtuaige« Eva Peter-Ceconi zum beliebten italienischen »Wein- und Schmankerl-Treff«, ehe sich »Jogi« ein Herz nahm, das gediegene Lokal im Zentrum zu übernehmen und entsprechend »aufzumotzen«…
Der in der Region nicht unbekannte Walgauer führt den seit der Neueröffnung von den bisherigen illustren Stammkunden und nun täglich mehr werdenden Städtle-Passenten gern besuchten
Treff mit freudiger Akribie als charmanter Gastgeber.
Er bietet zu den italienischen Weinen und Köstlichkeiten auch erlesene Weine aus Niederösterreich und dem Burgenland an, wobei der bereits eingeführte trendige Freitagabend als gefragter typischer »Italo-Feierabend« mit seinem Antipasti-Buffet als willkommener »Renner« für Gaumenfreuden lockt. Dass sich das heimelige Lokal natürlich auch für gesellschaftliche Anlässe anbietet und mit seinem Außenbereich als gästemagnetisches »Städtle-Prosecco-Dreieck« verführerisch anlockt, versteht sich. Die »Enoteca« trägt in ihrer Art des Gästeanlockens jedenfalls dazu bei, dass der idyllische Platz um den Nepomuk-Brunnen mit der malerischen Innenstadt zu einem hochlaunig gastronomischen »Verweil-Brückenkopf« im »Alpenstädtle« wird…
Nach dem allgemein wenig begeisternden Pandemie-Tief birgt dieses gastronomische Engagement von Joachim Ganahl einen Anreiz und eine Reihe von Möglichkeiten, in der Bezirksstadt Bludenz das gemeinsame Angebot auf dem Sektor Gastlichkeit und menschlich verbindende Aktivitäten hochzuschrauben.
Gerade in einer Zeit wie der heutigen, ist es wichtig, gesellschaftlich zusammenhaltend, gastronomische Einrichtungen sinnvoll zu nützen. Das bedeutet nicht die Abhaltung von diversen sinnlosen Saufgelagen, sondern das gemeinsame, menschlich verbindende, gesellige Zusammenleben bei guter Laune und einem guten Tropfen zu zelebrieren.
Zumal der Mensch nicht geschaffen ist, sich in Abgeschiedenheit zu kasteien, sich nichts zu gönnen und dadurch neidisch geworden, Trübsal zu blasen. Es gilt grundsätzlich, das Leben zu leben und zu lieben, nicht übermäßig, sondern bewusst und regelmäßig. Und wenn auch manchmal das Herz aus Lebenslust übergeht und man die Nächste oder den Nächsten daran teilhaben lassen möchte, sie dies gestattet, es kommt von Herzen…
Und dazu sind gastronomische Einrichtungen da und damit auch die neu unbenannte »Enoteca Wein & mehr« unter der Regie von Joachim »Jogi« Ganahl, den »Bacchus« uns eigens geschickt hat, um uns an einem besonders einladenden Ort und bei göttlichen Köstlichkeiten vom Buffet und aus dem Keller zu ergötzen.
Unter uns gesagt – das Leben ist in diesem Sinne einfach viel zu kurz, um auf seine Annehmlichkeiten zu verzichten – od´r eppa net…?
Günther J. Wolf
25.05.2022
Vo Affenpocken
bis Zebrablattern:
dia Tiere i da Tropa
fangand a, sich
zum wehra...
