Stadtgeflüster
Bregenz
22.06.2022
Wie Biden und Scholz Bregenz lahmlegen
Als Bregenzer bin ich Staus ja gewohnt, der Ausmaß derselben in den letzten Tagen und vor allem der Grund dafür ist aber ein Witz – und zwar ein schlechter. Aufgrund eines G7-Gipfels bei Garmisch-Partenkirchen führte die deutsche Polizei Kontrollen durch – mit dem Ergebnis, dass der Autobahn-Stau bis Hohenems reichte und folglich die Bregenzer Innenstadt komplett lahm gelegt wurde. Jetzt ist Garmisch rund 150 Kilometer von Bregenz entfernt; nach dieser Rechnung hätte die Exekutive ja auch am Brenner oder im Salzkammergut Kontrollen durchführen müssen. Dazu kommt, dass sich die Mächtigen der westlichen Welt ja nicht vergangenes Wochenende, sondern erst kommendes (ab 26. Juni) auf Schloss Elmau einfinden. Es bleibt also abzuwarten, ob die Kontrollen und damit die Lahmlegung des hiesigen Verkehrs eine weitere Woche andauern. Zudem glaube ich nicht, dass sich potentielle Terroristen ausgerechnet ein leicht zu kontrollierendes Nadelöhr wie Bregenz oder Sigmaringen aussuchen, um was auch immer Richtung Garmisch zu bringen. Aber klar, Sicherheit geht vor, besonders wenn es um die „Großkopferten“ geht.
Die Sicherheit „normaler Menschen“ kann man dann ja durchaus vernachlässigen, etwa wenn die Kirchstraße beziehungsweise Thalbachstraße für Rettungsfahrzeuge unpassierbar ist. Warum sollte dort auch jemand ausgerechnet einen Hirnschlag oder Herzinfarkt erleiden, wenn doch für das Wohlergehen der 10 Tage später auf ein zwei Fahrstunden entferntes Schloss anreisenden Politgrößen und ihre Entourage gesorgt werden muss.
Ob eine Unterflurlösung („Bregez Mitte“) die Situation entschärft hätte, weiß ich nicht; dass eine erweiterte Fußgängerzone dies sicher nicht tun wird, aber sehr wohl. Bleibt also zu hoffen, dass sich die Staatslenker zukünftig noch weiter als 150 Kilometer von Bregenz entfernt beraten mögen...
Tschako
Raimund Jäger
Feldkirch
18.05.2022
Im Ländle gibts keinen Wind - nur Föhn
Alle Welt - besonders im subera Ländle - spricht von Nachhaltigkeit und dass ein Umdenken in Sachen Energiegewinnung ob der globalen Teuerung längst hätte stattfinden müssen. Und ja, wegsehen - gerade in wirtschaftlich stabilen Zeiten - ist einfacher und viel bequemer als hinsehen, umdenken und anpacken. Die Vor-
arlberger Politik verbietet bis dato die Stromerzeugung mit Windkraft. Man kann hier von einer regelrechten Windkraft-Blockade im Westen Österreichs sprechen. Während in anderen Bundesländern - allen voran im Burgenland, der Steiermark und in Niederösterreich - zahlreiche Windräder stehen und mit Windkraft Strom erzeugen, so entsteht der Eindruck, dass dies nicht möglich ist, da im Ländle der Wind fehlt. Aber nicht nur in Vorarlberg, sondern auch in weiteren Bundesländern. Tatsache ist, dass stolze 97 Prozent aller Windräder Österreichs in den drei östlichen Bundesländern beheimatet sind. Bereits seit Jahren gibt es Ansuchen zur Errichtung von Windrädern auf kommunaler Ebene - sie werden aber immer wieder zurückgewiesen. Ist es wirklich so, dass Bundesländer wie Salzburg, Tirol und Vorarlberg statt auf Klimaneutralität auf Windkraftneutralität setzen? Politiker kämpfen hier mit fadenscheinigen Argumenten gegen Windräder. Man ist weder dagegen noch dafür! Oder um es mit anderen Worten auszudrücken: Windkraft ja, aber nicht bei uns. Schließlich seien diese Teile ja hässlicher als hässlich und würden das Landschaftsbild verschandeln. Dass aber auf fast allen Bergen kolossale Wintersportanlagen, Skischaukeln und ein Einkaufzentrum nach dem anderen entsteht und die schönsten Wiesen dafür weichen müssen, das geht. Bei klimafreundlicher Stromgewinnung beißt man aber auf Granit. Die Verantwortung für das Projekt Energiewende tragen genau diese Politiker. Einmal mehr: Pfüati du subers Ländle!
Bandi R. Koeck
Gastkommentar
Quo vadis – Wohin gehen wir?
Nichts ist in unserer heutigen Zeit angebrachter, wie die Sorge und Zweifel ausdrückenden Fragen des Apostels Petrus an Jesus Christus in der alten biblischen Petruslegende:
»Wo gehen wir? Was soll das alles werden? Wohin führt das?
Diese bangen Fragen beschäftigen die denkende Menschheit rund um den Erdball und besonders auch unsere, wenn (auch nur noch mehrheitlich) christlichen Region.
Obwohl wir es selbst in der Hand hätten, schaffen wir es nach wie vor nicht, unseren unruhigen Erdball auf ein Niveau des gegenseitigen Verständnisses, der Nächstenliebe, des gemeinschaftlichen Wirkens und des vernünftigen Fortschritts zu bringen.
Es vergeht kein Tag, an dem sich unsere Weltgesellschaft nicht im Machtkampf, blutigen Kriegen, Umweltproblemen, gegenseitigen Hilfsverweigerungen und grassierendem Hass, Neid und Rassismus gegenübersieht. Und wo man von Bildung und Kultur redet, herrscht fortwährend Gegenteiliges und Fehlinterpretiertes. Wo soll das alles noch hinführen?
Nun, in der jetzigen weltpolitisch aufgeheizten Situation braucht es nur einen winzigen Funken und die hinausposaunte »Zeitenwende« verwandelt sich in ein totales Chaos. Desinformationen und Fake News beeinflussen immer mehr die Gesellschaft.
In Wirklichkeit zelebrieren clevere Kreise in der EU und der Nato unter der Regie der USA und deren Waffenindustrie in unseren Breiten ein mieses militärisches Machtspiel und wir lassen uns davon einwickeln. Derweilen werden im Osten Tausende Ukrainer, Russen und Zivilisten unter den Augen einer immer gefühlloser werdenden Welt bestialisch abgeschlachtet und Millionen von Flüchtlingen geschaffen.
Und wenn die blutige Auseinandersetzung für die Ukraine »gut ausgeht« – was fraglich ist –lassen sich die EU-Helden in Brüssel, wie der Schauspieler Selensky und die Boxbrüder Klitschko als Retter einer fraglichen Freiheit feiern, für die sich Hundertausende abschlachten lassen mussten und die nun Europa bitter bezahlen muss.
Bei allen Kriegsverbrechen, für die »Metzger Putin« mit seinen Ausdehnungsgelüsten verantwortlich ist, aber auch für die »Kriegsschürer von außen«, die USA und die Nato, sei festgestellt, dass sie sich ebenfalls durch ihr bewusst abwartendes »Zuschauen« mitschuldig gemacht haben. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Ukraine vorher lange Zeit eine berüchtigte internationale »Spielwiese« korrupter »Polit-Globetrotter« war…
»Zar«Putin, als eiskalter Massenmörder, entpuppte sich nun als von den Europäern naiv unterschätzter Strippenzieher, der clever mit seinen beliebig einstellbaren Gas- und Erdöllieferungen und der drastischen Bekriegung der europäischen Kornkammer Ukraine ganz Europa und Teile der Welt in eine schlimme Bredouille, brachte.
Maßgeblich prominente Europa-Politiker waren in seine hochdotierten Dienste getreten und kassierten als Mitarbeiter für den Auf- und Ausbau seiner Kriegsmaschinerie satte Gehälter.
Und jetzt, nachdem EU-Parade-Politiker und Grande-Nation-Präsident Macron eine historische, schwere Wahl-Schlappe hinnehmen musste, hat die stets flügellahme EU für die Anliegen der Ukraine keinen ernstzunehmenden Sprecher mehr…
Damit wäre – unter uns gesagt – die dazu zu stellende bange Frage »Quo vadis?« mehr als angebracht…
Günther J. Wolf
22.06.2022
Bi dera Hitzewealla
vo da letschta Täg
fühli mi wia d`Süditalienar. I bruch dringend
a Siesta vo Mittag bis am Obat.
