Andreas Forstinger in seiner neuer Rolle als Dirigent.
Bei der elfköpfigen Montafoner Formation MuVukanten ist er auch Gründungsmitglied.
Fotos: MV St. Anton / jules.photo
Wenn am Samstag, 20. April, um 19 Uhr im Gemeindesaal in St. Anton im Montafon die Musik erklingt, ist erstmals Andreas Forstinger für das Programm zuständig. Der 26-jährige gebürtige Schrunser hat sich für seine Premiere das Motto „Tanz mit uns“ ausgesucht und dafür insgesamt neun Stücke – inklusive Zugabe – ausgewählt. „Der erste Teil ist konzertant geprägt, der zweite umfasst eher klassische Tanznummern“, verrät der frischgebackene Kapellmeister, worauf er bei der Zusammenstellung achtete. Als Fan von River Dance beziehungsweise Lord of the Dance nahm er sich die spektakulären Tanzshows zum Vorbild.
Ein wenig Lampenfieber spürt der Vollblutmusiker schon, auch wenn er nicht zum ersten Mal den Taktstock in den Händen hält. „Ich habe bereits einmal einen Kirchenchor geleitet, da war ich nervöser“, hat er dennoch einen gewissen Respekt vor der großen Aufgabe. Schließlich ist das Frühjahrskonzert ein absoluter Höhepunkt für den Musikverein. Für Forstinger gilt, rund 30 Musikanten und Musikantinnen im richtigen Takt durch das Programm zu führen. Gewappnet dafür ist er, schließlich wurde intensiv dafür geprobt.
In vielen Bereichen aktiv
Ein musikalischer Tausendsassa ist der Montafoner allemal. Nicht nur, dass er selbst mehrere Blechblasinstrumente wie Tenorhorn oder Euphonium spielt, ist er auch in zwei Musikvereinen sowie zwei Musikprojekten aktiv. Bei den seit fünf Jahren bestehenden MuVukanten (böhmische Besetzung mit elf Personen) ist er auch Gründungsmitglied. Auch bei der Militärmusik war er engagiert.
Forstinger profitiert auch vom innovativen Montafoner Konzept „Dirigentennachwuchs neu denken“. So war der Musikverein St. Anton im Montafon zwei Jahre lang vergeblich auf der Suche nach einer musikalischen Leitung. Also teilten sich vier Jungdirigenten, zu denen auch Andreas Forstinger zählte, die Aufgabe. „Zwei haben im Sommer aufgehört und am Ende bin ich dann übrig geblieben“, erzählt der seit April in Stallehr wohnende Neo-Kapellmeister und Stabführer. „Das Dirigieren ist, wie ein neues Instrument zu lernen“, erklärt der Dirigentenschüler von Thomas Ludescher. Es geht darum, ein Orchester oder eine Band zu leiten und sicherzustellen, dass jeder Musiker zur richtigen Zeit den richtigen Ton spielt, um ein harmonisches und kraftvolles Klangerlebnis zu schaffen. Insgesamt gibt es vier zu beherrschenden Stufen von D1 bis D4. Im Mai absolviert Forstinger die D3-Prüfung.
Software-Entwickler
Freies Wochenende kennt der umtriebige Montafoner derzeit praktisch keines. Proben und Auftritte stehen bis Sommer auf der Tagesordnung. Trotz seiner großen Leidenschaft für die Musik, die ihm vom Vater in die Wiege gelegt wurde, soll sie für Andreas Forstinger nicht mehr als ein Hobby bleiben. Denn der ehemalige Elektrotechnik-Lehrling, der auch noch die HTL Bregenz absolviert hat, ist hauptberuflich als Software-Entwickler für Raupenkrane bei der Firma Liebherr tätig. Ständige Weiterbildung ist für ihn selbstverständlicher. Schwungvoller kann man nicht durchs Leben gehen. (dh)
RZ Regionalzeitungs GmbH
Liechtensteiner Str. 70, 6800 Feldkirch
Impressum | Datenschutz