Hochwasserschutz im Mittelpunkt

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Foto: Marktgemeinde Frastanz

Am 19. Februar 2025 fand in Frastanz eine Informationsveranstaltung zum Hochwasserschutz im Walgau statt. Im Mittelpunkt stand der Bauabschnitt 03 Sonnenheim, ein essenzieller Teil des umfangreichen Schutzprojekts gegen Hochwassergefahren. Vertreter des Wasserverbands Ill-Walgau und des Amtes der Vorarlberger Landesregierung gaben den Anwesenden einen detaillierten Einblick in den aktuellen Stand der Planung und Umsetzung.

Bürgermeister Walter Gohm betonte bei der Begrüßung die Notwendigkeit eines umfassenden Hochwasserschutzes für die Region: „Die Extremwetterereignisse der vergangenen Jahre zeigen uns eindrücklich, wie wichtig nachhaltige Schutzmaßnahmen sind. Mit dem Hochwasserschutzprojekt im Walgau schaffen wir eine zukunftssichere Basis für den Schutz unserer Gemeinden, unserer Infrastruktur und allen, die hier leben. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Wasserverband Ill-Walgau, dem Land Vorarlberg und den betroffenen Gemeinden ist dabei entscheidend. Nur gemeinsam können wir wirksame Lösungen umsetzen, die langfristige Sicherheit garantieren. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Weitsicht bei diesem essenziellen Projekt.“

Hochwässer und Hochwasserschutzmaßnahmen
Experten des Landes Vorarlberg und des Wasserverbandes Ill-Walgau präsentierten die aktuellen Erkenntnisse aus den Hochwasserereignissen der Jahre 1999 bis 2005 in der Region. Sie betonten, dass flussbauliche Maßnahmen nur gemeindeübergreifend umsetzbar sind. Eine entscheidende Grundlage bildet die Erstellung von Gefahrenzonenplänen, um betroffene Gebiete zu identifizieren und gezielt zu schützen.
Die Gründung des Wasserverbands Ill-Walgau
Bereits 2009 wurde der Wasserverband als Solidargemeinschaft ins Leben gerufen. Zu den Mitgliedern zählen die Ufergemeinden der Ill von Bludenz bis Meiningen sowie Feldkirch, das rund 20 Prozent der Verantwortung trägt. Auch Infrastrukturbetreiber wie ÖBB, ASFINAG und das Straßenbauamt sowie Energieversorger wie Illwerke-VKW und Stadtwerke Feldkirch sind involviert.

Maßnahmen in den Gemeinden
Die Veranstaltung bot detaillierte Informationen über spezifische Hochwasserschutzmaßnahmen in den betroffenen Gemeinden:
Nenzing: Bau eines Rückhaltebeckens und eines Durchlasses unter der A14 sowie Entlastungsmaßnahmen für Nasotbächle und Bardielbach.
Schlins: Errichtung eines Rückhaltebeckens im Eichwald und Umbau der Giesenbachmündung.
Frastanz: Hochwasserschutzdamm Sonnenheim, Gerinne-Aufweitung sowie eine Dammbegleitdrainage mit Pumpwerk.
Satteins: Schutzmaßnahmen für kritische Objekte wie die ARA Walgau, die Säge Mündle und die Fischzucht Satteins

Bauphasen und Zeitplan
Die Umsetzung des Hochwasserschutzes erfolgt in vier Bauphasen:
Bauphase 01 (voraussichtlich 2027):
Grundwasserhaltung Sonnenheim, Flussbaustrecke, Schutzmaßnahmen an der A14 und Gewerbegebiet Satteins.
Bauphase 02 (voraussichtlich 2030):
Gerinne-Aufweitung und Errichtung des Hochwasserschutzdamms Sonnenheim.
Bauphase 03 (voraussichtlich 2032):
Rückhalteanlage Schlins Eichwald und das Ausgleichsgefälle Giesenbach.
Bauphase 04 (voraussichtlich 2035):
Erweiterung der Flussbaustrecke auf der linken Uferseite.

Finanzierung des Projektes
Die geschätzten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf ungefähr 44 Millionen Euro brutto (Basis 2024). Die Finanzierung erfolgt durch:
Bund: 40 %
Land Vorarlberg: 40 %
Wasserverband: 20 %

Die Notwendigkeit der Maßnahmen wird durch das Schadens-
potenzial eines 100-jährlichen Hochwassers (HQ100) verdeutlicht: Die direkten Schäden würden sich auf etwa 179 Millionen Euro belaufen. Der vorbeugende Hochwasserschutz ist somit nicht nur ökologisch und gesellschaftlich sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich essenziell.
Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass die Hochwasserschutzmaßnahmen im Walgau von zentraler Bedeutung für die Sicherheit der Region sind. Die Kooperation zwischen Gemeinden, Infrastrukturbetreibern und dem Land Vorarlberg stellt eine solide Basis für die erfolgreiche Umsetzung dar. Die zahlreich erschienen Interessierten erhielten die Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren und offene Fragen zu klären. Mit der schrittweisen Umsetzung der Baumaßnahmen wird der Schutz vor Hochwassergefahren langfristig verbessert. (pd)

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