Foto: R.R. privat

Reinhard Rauch hat sich vor nicht ganz drei Jahren von der Gastroszene verabschiedet, doch ein „beat“ schlägt immer noch mitten in der Stadt Feldkirch. Der Rauch Club. Und das schon seit 25 Jahren.

Von Isabelle Cerha

Anzeiger: Als das „Rio“ vor knapp drei Jahren übergeben wurde, war das doch mehr oder weniger der Weg in den wohlverdienten Ruhestand. Der Rauch Club blieb aber in deinen Händen. Warum?
Reini Rauch: Das habe ich mich im nachhinein auch gefragt (lacht). Nein, im ernst: von 100 auf 0 war mir dann doch zu extrem – ich fiel vor 33 Jahren mit einer Bar, in welcher Musik ein ganz wichtiger Konzeptfaktor war in das oftmals unruhige kalte Wasser der Selbstständigkeit hinein – und würde gerne mit einem damit verwandten Konzept entspannt hinaus rudern.

Anzeiger: Der Rauch Club hatte schon wirkliche DJ´s Götter, wie sie gerne in der Szene genannt werden on Air. Welche Nächte sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Rauch: Oh, da waren doch einige oder soll ich das schon hinkende Bonmot benutzen: Wer sich an die Clubabende erinnert, war nicht dabei. Bei „Wir sind Helden“ hätten sie uns fast die Türe eingedrückt und haben versucht mit relativ hohen Beträgen die Türsteher zu bestechen. Des Öfteren wurde früher noch auf der Bar getanzt (können wir leider nicht mehr zulassen) – zum Beispiel bei DJ Antoine – der immer 2 bis 3 Models dabei hatte, welche ihm die Platten hinterher schleppten. Auch war der Sonntag immer ein fixer, lustiger Abend, da einige Gastrokollegen auf Besuch kamen – meistens mit Feldkirchs König der Nacht Klaus Feurstein mit Maria – das waren wunderbare Erlebnisse.

Anzeiger: Du bist mittlerweile auch über 60 Jahre alt und bist selbst noch gerne in verschiedenen Clubs unterwegs. Hält dich das jung?
Rauch: Im Gastgewerbe und speziell im Clubbereich ist es so, dass man meist mit jungen Menschen zusammen ist – sowohl Gästen als auch Mitarbeitern – und über das Alter nachzudenken – da fehlt die Zeit – und hoppla, der 6er steht vornan – gar nicht bemerkt.

Anzeiger: Den Club aus den Händen geben ist künftig eine Option?
Rauch: Schon, ich habe ja einen Partner – der früher bei mir gearbeitet hat – aber wenn jemand auf mich zukommt, der ein gutes Konzept hat – why not? - würde mich dann halt freuen, wenn ich mich mit Freunden, nach wie vor guten Gefühls, dort aufhalten könnte. (Um die Altersfrage nochmals geklärt zu haben.)

Anzeiger: Der Rauch Club bietet ein konstantes Nachtleben für junge Menschen, genauso aber für die ältere Generation. Was ist das Geheimnis?
Rauch: Wir haben immer versucht eine gute Abwechslung im Programm zu haben – will heißen, lokale Talente aus verschiedenen musikalischen Richtungen kommend (außer zu kommerziell ausgerichtete Anfragen – die überließen wir anderen Clubs) und ab und an international bekannte Künstler – was aber immer ein bisschen Bauchweh mit sich brachte, da man nie genau wusste, ob die DJ’s oder Bands bei uns bekannt genug waren/sind oder generell, ob es goutiert wird. In Summe sind wir aber ganz gut damit angekommen.

Anzeiger: Das Jubiläum wird am Wochenende wie gefeiert?
Rauch: Indem der Bleifuß auf dem Gas und der Leichtfuß auf der Tanzfläche bleibt! Mein Ziel wäre es, wieder einmal eine wunderbare Party mit jüngeren und älteren Gästen von früher zu feiern – hierzu beginnen wir schon um 17 Uhr in der Marktgasse (bei halbwegs entsprechendem Wetter) – mit DJ’s, Getränken und so weiter. Um 21 Uhr geht es dann im Club und wahlweise im Alten Hallenbad weiter – hier kann auf vier Floors, mit 20 DJ’s zu diversen Beats abgefeiert werden. Wir freuen uns schon sehr – speziell auch ein paar Gäste aus der Zeit nach der Eröffnungsphase wiederzusehen. Dies das Programm des Samstags – am Ostersonntag legen wir mit dem traditionellen Easter-love-is-in-the-air im Club und im Hallenbad noch einmal kräftig nach. Anschließend droht vermutlich ein längerer Aufenthalt in der Party-REHA.

Anzeiger: Danke für das Interview und weiterhin Alles Gute.

Rauch: Danke Euch – und den teilweise sehr treuen Gästen und Freunden.