Noch im Herbst des vergangenen Jahres wurde voller Vorfreude von der ersten Vorarlberger Wildtierstation in Dornbirn berichtet. Die Pläne lagen bereits auf dem Tisch und auch die Finanzierung stand. Doch zum geplanten Baustart im Frühjahr 2025 kommt es nun nicht, eine vom Land schriftlich zugesagte Förderung soll erheblich gekürzt oder gar gestrichen werden. 

Jahrelang hat die Landesregierung der Wildtierhilfe dabei versprochen, sie zu unterstützen. So habe Landesrat Christian Gantner der Wildtierhilfe noch 2024 schriftlich eine Unterstützung für den Betrieb in den ersten drei Jahren der neuen Wildtierstation in der Höhe von 200.000 Euro pro Jahr versprochen. Auf dieses schriftliche Versprechen haben sich die ehrenamtlich Tätigen der Wildtierhilfe verlassen und in unzähligen ehrenamtlichen Stunden ein umfangreiches Konzept erstellt, Genehmigungen eingeholt, knapp einer Million Euro an Spendengelder angeworben und ein Gebäude geplant.

Nun stellt sich jedoch heraus, dass die nun zuständige Landesrätin Martina Rüscher von dieser Zusage nichts mehr wissen will. „Wer sich auf das Wort der Landesregierung verlässt, ist offenbar verlassen. Es ist beschämend, wie wenig Wert ein Versprechen von ÖVP-Politikern ist“, so SPÖ Tierschutzsprecher Reinhold Einwallner.

Pikant dabei, die Förderung des Landes Vorarlberg war auch die Voraussetzung für die finanziellen Mittel einer privaten Liechtensteiner Stiftung für die Errichtung der Station. 

Doch dazu hieß es aus dem Landhaus plötzlich, dass es sich beim damaligen Schreiben um keine förmliche Förderzusage handelte. Indes habe das Land sogar vorgeschlagen, das Geld der Liechtensteiner Stiftung trotzdem für den Bau der Wildtierstation zu verwenden und den Betrieb anschließend ehrenamtlich zu betreiben. Dies ist aber laut der Wildtierhilfe unmöglich und man habe sich auf das schriftliche Versprechen von Landesrat Gantner verlassen. 

Fakt ist jedenfalls, dass ohne entsprechende Förderung vom Land, der Betrieb einer Wildtierstation kaum möglich sein wird. Aus dem Landhaus hieß es dazu nur, es werden derzeit verschiedene Optionen geprüft. (mm)