Den Kindern ins Netz gegangen
Bibliotheken-Fachstelle der Diözese lud Kinderbuchautor und Illustrator Kai Pannen ein
Foto: Dietmar Stiplovsek
Vom 31. März bis zum 4. April gastiert der Kinderbuchautor und Illustrator Kai Pannen in Vorarlberg, um Schülerinnen und Schülern aus dem Bezirk Bregenz aus seinen Bestsellern vorzulesen.
Zum ersten Mal auf Lesereise in Vorarlberg und dann das: Ein riesiger Fanclub von knapp 80 Kindern konnte es kaum erwarten, bis Kinderbuchautor und Illustrator Kai Pannen das Sitzungszimmer der Gemeinde Sulzberg betrat. Was für ein Auftakt am Montagmorgen. Sogar aus dem benachbarten Deutschland schaute man vorbei, um den preisgekrönten Lesekünstler endlich einmal live zu erleben. „Dass die Schülerinnen und Schüler bereits die Bände eins bis sechs meiner ‚Du spinnst wohl!‘-Reihe gelesen haben, ist schon sehr besonders“, ist auch Pannen begeistert. Was ihn aber fast noch mehr freut, ist die Tatsache, dass ihm auch die Lehrerinnen ins Netz gegangen sind. Genauer gesagt nicht ihm, sondern dem Kreuzspinnerich Karl-Heinz und der Stubenfliege Bisy, deren Abenteuer er in einer unterhaltsamen Mischung aus Zeichnen, Lesen und dem Dialog mit den Kindern in den nächsten fünf Tagen zum Besten gibt. Neben Sulzberg legte er auch einen Halt in der öffentlichen Bücherei in Schwarzach ein.
Auszeichnung Lesekünstler
Kai Pannen folgte der Einladung von Silvia Freudenthaler, Fachreferentin der Bibliotheken-Fachstelle der Katholischen Kirche Vorarlberg. „Alles im Zusammenhang mit Leseförderung gehört zu meinen Aufgaben“, erzählt die Literaturwissenschaftlerin. „Die Möglichkeit zu schaffen, dass Kinder Autoren hautnah erleben können, ist ein Teil davon.“ Autoren wie Kai Pannen, der von der IG Leseförderung als Lesekünstler des Jahres ausgezeichnet wurde, lassen Bücher zum Erlebnis werden, was eine prägende Wirkung auch auf die Entwicklung von Lesekompetenz hat. Identifikation inklusive.
„Wenn ich einmal Künstler werde ...“, rief ein eifriger Bub dem Kinderbuchautor zu, der gerade einen „Bauch-weg-Zombert“ oder „Hosen-Kopf-Zombert“ mit schwarzem Edding auf das weiße Papier zeichnet. Dass viele Kids die Bibliothek nach so einer Veranstaltung häufiger, manche sogar zum ersten Mal überhaupt nutzen, versteht sich von selbst.
Booster für Leseförderung
Autorenbegegnungen machen es möglich, dass Kinder in Geschichten eintauchen, fremde Welten entdecken und neue Perspektiven kennenlernen. Sie sind ein wahrer „Booster“ in Sachen Leseförderung. Und wenn dabei der Funke überspringt und die Liebe zu Büchern entfacht wird, hält sie meist ein ganzes Leben lang.
Dschungelbilder gemalt
Kinderbuchautor Kai Pannen ist dafür Vorbild. „Mein erstes absolutes Lieblingsbuch war ‚Das Dschungelbuch‘ und zwar bevor ich überhaupt richtig lesen konnte“, erzählt er und betont, dass es sich um die illustrierte Ausgabe von Walt Disney, die den Zeichentrickfilm nacherzählte, handelte. „Die mächtigen Dschungelbilder haben mich bis heute nicht losgelassen“, so der 64-Jährige. Wen also wundert es da noch, wenn heute Geschichten mit gefräßigen Spinnen und frechen Fliegen in einer Buchenhecke im Mittelpunkt stehen. (mh)