Ein rotes Schild mit der Aufschrift „regionalzeitungen meinbezirk.at“
Auf einem Schwarzweißfoto lächelt eine Frau in einem weißen Hemd.

Silvia Böhler

Kann die Politik für mehr Kinder sorgen?


Die demografische Entwicklung bereitet den Wirtschaftstreibenden und der Politik zunehmend Sorgen. Die Generation der Babyboomer verabschiedet sich nach und nach in die Pension, es kommen zu wenige junge Leute nach. Zurückzuführen ist das auf die seit Jahren sinkende Geburtenrate. Auch im vergangenen Jahr kamen in Vorarlberg wieder 3,6 Prozent weniger Kinder zur Welt als 2023. Aus den unterschiedlichsten Motiven – manche sehen die Wirtschaft, manche den Wohlstand gefährdet – wird es eine wichtige Aufgabe sein, etwas gegen den Arbeitskräftemangel zu unternehmen. 


Eine Antwort für das demografische Problem klingt ganz einfach: Frauen müssen wieder mehr Kinder gebären. Je mehr, desto besser. Um Müttern den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu ermöglichen, predigt die Politik seit einer Ewigkeit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - wahr wurde sie allerdings noch nicht. Heute überlegen sich Frauen deshalb gut, ob sie ihre Karriere dem Kinderwunsch opfern wollen, oder ob sie Beruf und Care-Arbeit stemmen können.


Letzteres wird nämlich nach wie vor von ihnen erwartet.

In diese Richtung zielt wohl auch die aktuell diskutierte Erhöhung des Kinderbetreuungsgeldes. Die Vorarlberger FPÖ spricht vom Familiengeld und rund 1.000 Euro monatlich, die Eltern bekommen sollen, wenn sie ihre Kinder nicht in einem Kindergarten betreuen lassen, sondern die Betreuung selbst zu Hause übernehmen. Kritiker sprechen von einer „Herdprämie“, die FPÖ von echter Wahlfreiheit für die Eltern. 


Doch von Wahlfreiheit kann keine Rede sein, denn in der Praxis würde diese Maßnahme vor allem Frauen betreffen. Sie sind es in der Regel, die zurückstecken, wenn ein Kind zur Welt kommt. Sie sind es, die in Karenz gehen, die Betreuungsarbeit übernehmen und - wenn überhaupt - wieder in Teilzeit ins Berufsleben einsteigen. Ein höheres Kinderbetreuungsgeld oder Familiengeld würde die Frauen weiter aus dem Arbeitsleben und in eine finanziell schlechtere Position drängen. Denn je länger die Mütter zu Hause bleiben, desto schwieriger wird der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben und desto weniger Beitragsjahre können sie für ihre Pension sammeln. Schon heute bekommen Frauen etwa 50 Prozent weniger Pension als Männer. 


Die Erhöhung des Kinderbetreuungsgeldes kann vielleicht eine kleine Entschädigung für die finanziellen und beruflichen Nachteile der Eltern sein, von echter Wahlfreiheit zu sprechen ist aber ziemlich vermessen. Und auch um die Geburtenrate zu erhöhen, ist dieser finanzielle Bonus wohl der falsche Weg. Ob Frauen sich schlussendlich für ein Kind entscheiden oder lieber kinderlos bleiben, hängt von anderen Faktoren ab und ist Gott sei Dank immer noch eine private Entscheidung. Geburtenrate und Arbeitskräftemangel hin oder her. 

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