Die zwei befreundeten Autoren Xaver Bayer und Michael Donhauser lesen am Dienstag, 19. November, 19.30 Uhr im Theater Kosmos aus ihren aktuellen Werken und sprechen über ihren jeweiligen Zugang zur Poesie. Der Eintritt begrägt zwölf Euro.

„Poesie“ ist Titel wie Inhalt des aktuellen Buchs von Xaver Bayer, aber mehr noch Haltung eines Autors. Bayer, geboren 1977 in Wien, ist ein Flaneur, nicht um gesehen zu werden, sondern um zu sehen. Die Welt, die aus den Fragmenten entsteht, die er dabei aufsammelt, ist eine aus Zugefallenem, Unscheinbarem, eine Welt von der Hinterseite. Aber gerade darin zeigen sich Wunder poetischer Epiphanien, in denen eine zufällige Beobachtung, eine flüchtige Begegnung, sich in wachtraumhafte Bilder auflösen. Wie Xaver Bayer geht es auch Michael Donhauser, geboren 1956 in Vaduz. Weniger um Beobachtung als um Aufnahme des Wahrgenommenen. Seit fast vierzig Jahren erkundet Donhausers Dichtung die Welt mit jedem Vers ein Stückchen mehr und lässt sie sinnlich erfahrbar werden in einem allein der poetischen Wahrnehmung verpflichteten Werk. Einem Werk, das mit „Unter dem Nussbaum. Lyrik und Prosa 1986 bis 2023“ bei Weitem keinen Abschluss findet, sondern sich in neuen Texten aufrichtet, anhebt, ein Schlagen mit den Flügeln, hin zu jenem Ort, an dem sich zeigt, was Gedichte vermögen. (pd)