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Eine Legende als Überraschung

Festliche Eröffnung der restaurierten Pfarrkirche Raggal am Freitag

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    Der Effekt der kunstvollen Restaurierung ist gut sichtbar. Fotos: Nicolé Mayer

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    Für Nicolé Mayer ist ihre Arbeit Kunsthandwerk. Foto: Paulitsch

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    Der Vergleich zeigt es: Vor der Restaurierung wirkte das Innere der Kirche wesentlich dunkler. Jetzt ist es viel heller und freundlicher. Foto: Nicolé Mayer

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    Der Vergleich zeigt es: Vor der Restaurierung wirkte das Innere der Kirche wesentlich dunkler. Jetzt ist es viel heller und freundlicher. Foto: Nicolé Mayer

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Heute, Freitag, 6. Dezember, um 17 Uhr wird in der Pfarrkirche Raggal, die den Schutzheiligen St. Nikolaus und Theodul geweiht ist, ein ganz besonderes Patrozinium gefeiert.

Zum ersten Mal öffnen sich nach der umfassenden Restaurierung die Türen für die Festmesse. Höhepunkt wird jedoch die Weihe des Altars durch Bischof Benno Elbs sein. Die Messe wird musikalisch vom Kirchenchor umrahmt. Auch für Restauratorin Nicolé Mayer ist es jedes Mal ein ganz besonderer Moment. Letzte Reste wurden zusammengeräumt, Kleinigkeiten noch ausgebessert, um dann die „Bühne“ den Fotografen zu überlassen. Mit ihren Bildkompositionen verleihen sie dem Wandel einen ersten glänzenden Höhepunkt, noch bevor die ersten Gläubigen das neue Raumgefühl genießen können. Die 44-Jährige sitzt dann schon im Auto und fährt zur nächsten Baustelle oder zurück ins Atelier. In den Monaten der intensiven Auseinandersetzung mit den Altären, Gemälden und Figuren taucht sie tief in deren Entstehungsgeschichte ein. „Das ist wichtig, denn es geht in erster Linie ums Bewahren und Erhalten“, weiß die sportliche Gaißauerin, denn es ginge schließich darum, die Alterung oder den Verfall aufzuhalten, damit das Objekt für die Nachwelt erhalten bleibt. „Wir nenen es gewachsener Bestand, also der Respekt vor dem Zustand, wie er ist“, erklärt Mayer. Das verlangt Kompromisse. Sie sind für die Kunsthandwerkerin die Grundvoraussetzung für den respektvollen Umgang mit den Objekten, ihrer Geschichte und Erschaffern.

Hell und schön
Das war jedoch nicht immer so. „Früher waren die Korpora alle marmoriert und dunkler“, sagt Mayer. „Doch gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war das nicht mehr gefragt, weshalb alles heller gemacht und übermalt wurde. Heute ist das ein No Go!“ Heller ist es in der Pfarrkirche Raggal trotzdem. „Das gesamte Inventar wies eine sehr starke Oberflächenverschmutzung auf“, nennt die Restauratorin den Grund. „Auch die Bilder etwa der Kreuzwegstationen, die man vorher nicht mehr sehen konnte, sind gesäubert ein echter Hingucker.“
Außerdem gibt es noch eine Überraschung für die Raggaler. Beim Hochaltarbild, bemerkte Meyer, dass das untere Drittel komplett übermalt worden war. Als sie die Farbe abnahm, sah sie, dass da noch etwas ist. Nämlich eine Darstellung von drei Knaben in einem Pökelfass. „Ein Bild in dieser Art und Weise habe ich noch nie gesehen“, erschrak Mayer im ersten Moment sogar etwas. Inzwischen steht fest: Es stellt die Legende der drei Kinder, die im Zusammenhang mit dem heiligen Nikolaus, dem Bischof von Myra, steht. Urheber des Bildes dürfte der begehrte Maler Franz Anton Simon (1696-1775) sein. Er schuf das Altarblatt um 1750.


Die Legende der drei kleinen Kinder
Drei Kinder zogen aus, um Ähren zu sammeln. Auf dem Rückweg verliefen sie sich. Nachdem sie lange herumgeirrt waren, kamen sie zu einem hell erleuchteten Haus. Es war der Laden eines Metzgers. Freundlich bot er ihnen Essen und ein Bett für die Nacht an. Als die Kinder in tiefen Schlaf gefallen waren, schnitt der Metzger ihnen die Kehle durch, teilte sie in kleine Stücke und steckte sie in ein Salzfass. Einige Jahre vergingen. Sankt Nikolaus hörte von den drei kleinen Kindern. Er begab sich zu dem grausamen Metzger und verlangte von ihm ein Stück Pökelfleisch zum Essen. Als er sah, wie bleich der Metzger wurde, segnete er das Pökelfass und öffnete es. Heraus kamen die drei Kinder, frisch und munter, und erklärten, wunderbar geschlafen zu haben. (mh)

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