Bludenzer Budget wird zur Herausforderung
Im Haushalt für das kommende Jahr fehlen 900.000 Euro – Stadt setzt auf wirtschaftliche Impulse
Die Fertigstellung der Volksschule Bludenz-Mitte zählt zu den größten Vorhaben für das kommende Jahr.
Foto: Stadt Bludenz
Am heutigen Donnerstag wird die Stadtvertretung über das Budget für 2025 beraten und abstimmen. Rückläufige Ertragsanteile vom Bund, hoher Investitionsanteil und eine positive Entwicklung bei der Kommunalsteuer sind die Eckpunkte des rund 78 Millionen Euro umfassenden Stadthaushaltes.
Die allgemeine schwache Entwicklung der Konjunktur und die herrschende Rezession führt zu geringeren Ertragsanteilen (Anteile der Kommunen an den Steuereinnahmen des Bundes). Gleichzeitig steigen die Ausgaben der Stadt für Beiträge an das Land Vorarlberg (Sozialfonds, Krankenhausbetriebsgesellschaft, Rettungsfonds) und das Personal. „Dazu kommen auch zusätzliche Aufgaben ohne direkte Finanzierung. Wir erbringen zahlreiche freiwillige Leistungen, die wir in Zukunft immer mehr hinterfragen müssen. Es sei denn, unsere Einnahmensituation ändert sich“, lässt Finanzstadtrat Jimmy Heinzl keinen Zweifel am Ernst der Lage aufkommen. Die Schere zwischen den laufenden Kosten und den Einzahlungen sind mit rund 900.000 Euro negativ.
Das bedeutet, dass die Stadt Bludenz im kommenden Jahr voraussichtlich ein Darlehen für die Bedeckung des laufenden Betriebes aufnehmen muss. Dass es Entlastungen braucht, darüber sind sich Bürgermeister Simon Tschann und Finanzstadtrat Heinzl einig. Die Frage ist nur, wie dies gelingen soll. Darüber wird bei der heutigen Budgetsitzung sicher diskutiert werden.
Kommunalsteuer wächst
Positives bringt der Voranschlag für 2025 ebenfalls deutlich zum Vorschein. Der Wirtschaftsstandort Bludenz funktioniert. Die Kommunalsteuer wächst – rund 8,3 Prozent oder 650.000 Euro beträgt die Steigerung für 2025. Und dass die Stadt sich ihrer wirtschaftspolitischen Aufgabe in konjunkturell schwachen Zeiten durchaus bewusst ist, belegt einen Investitionsvolumen von 22,7 Prozent des Gesamtbudgets. 17,3 Millionen Euro werden im kommenden Jahr „verbaut“. Die größten Vorhaben sind dabei die Fertigstellung der VS Bludenz-Mitte, das Feuerwehrhaus Bings/Stallehr und der neue Jugend- und Freizeitplatz Unterstein. „Das sind wichtige und sinnvolle Projekte. Diese Investitionen kommen der Bludenzer Bevölkerung zugute und sind Impulse für die heimische Bauwirtschaft in der gesamten Region“, betont Joachim Weixlbaumer (FPÖ) als Obmann des Bauausschusses den Mehrwert des städtischen Investitionsprogrammes. Vom Finanzausschuss wurde der Voranschlag einstimmig an die Stadtvertretung zur Beschussfassung verwiesen. (red)
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