Mario Beib
Das waren noch Zeiten. Sommer mit Sonne satt, Freibad ohne Ende, Sonnenbrand und und und. Diese Zeit war aber auch die Hochphase von Drainagieren und Versiegeln.
Aber schon in den 70ern sang Rudi Carell „Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer ...“. Noch nichts ahnend von einem menschengemachten Klimawandel. Nun ist Sommer, zumindest kalendarisch. Zu sehen davon ist bislang nichts.
Es regnet immerfort. Das Wasser füllt Flüsse, Seen und mancherorts sogar Dörfer und Städte. Die Feuerwehren sind im Dauereinsatz und riskieren im Dienste der Bevölkerung viel.
Auch die Ill führt ziemlich viel Wasser mit sich und scheint nur darauf zu warten, über die Ufer zu treten und Verheerungen zu hinterlassen. Gott seit dank nicht. Viele werden sagen, natürlich nicht, weil Stadt und Land ja viel dafür machen - Rhesi, Kapfschluchtverbreiterung, um nur zwei zu nennen - dass das nicht passiert. Der Mensch legt also da Hand an, wo Gefahren drohen.
Sind aber die Hochwasser nicht auch von Menschenhand? Zumindest haben die Menschen viel dafür getan, es überhaupt so weit kommen zu lassen. Damit meine ich nicht das Klima, das ja bekanntermaßen global ist.
Allerdings wurde auch hier in Feldkirch oder in Vorarlberg viel dafür getan, dass die Ill oder der Rhein sich genötigt sehen können, über die Ufer zu treten. Die Sündenliste der Vergangenheit ist lang. Zu nennen sind da unter anderem die Flussbegradigungen, das Rückdrängen natürlicher Auen. Auch die Drainagen, die in den 70er und 80er-Jahren verlegt wurden leisten ihren Beitrag dazu, ebenso die großzügige Versiegelung.
Jetzt versucht man langsam, die Fehler der Vergangenheit zu verwässern, indem man wieder viel Geld in die Hand nehmen muss, um diese teils unsinnigen Maßnahmen der Vergangenheit zu bereinigen. Das Klima, das Wetter, der Regen können nichts dafür...
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