Silvia Böhler
Seit knapp zwei Wochen rollt der Ball. Kaum jemand im Land kann sich der besonderen Stimmung der Fußball-Europameisterschaft entziehen.
Bei den zahlreichen Public Viewings treffen sich große und kleine Fans, es wird angefeuert, mitgezittert, sich geärgert und über Tore gefreut.
Am nächsten Tag stehen die kleinen Knirpse und mittlerweile auch viele Mädchen auf dem Fußballplatz in ihrem Dorf und eifern den „Großen“ nach. Möglich machen das vor allem die vielen ehrenamtlichen Trainer und Helfer. Woche für Woche stehen sie mit den Bambinis, Schülern und Jugendlichen auf dem Platz, um ihnen die Grundlagen und besonderen Kniffe des Sports beizubringen. Aber dem nicht genug. Sie „opfern“ auch viele Wochenenden damit die Nachwuchskicker Meisterschaften und Turniere bestreiten können. Dabei ist es egal, ob die Jungen und Mädchen das Potenzial für eine große Karriere im Fußball haben oder nicht. Es geht vor allem um Teamgeist, Gemeinschaft und die Freude am Sport.
Daran sollten vorallem die ehrgeizigen Eltern am Spielfeldrand öfter erinnert werden. Es sind Kinder – es ist ein Spiel – und die Trainer, aber auch Schiedsrichter, Platzwarte, Vereinsvorstände und die vielen freiwilligen Helfer, die das alles ermöglichen, arbeiten ehrenamtlich. Zugute kommt dieses Engagement vor allem der Jugend. Denn, wie Landeshauptmann Markus Wallner in der Sportstrategie 2025 sagt: „Der Sport ist viel mehr, er ist die perfekte Schule fürs Leben. Wie bewege und bewähre ich mich in einem sozialen Umfeld? Wie bringe ich mich ein, wie kann ich mich zum Wohl einer Mannschaft unterordnen, aber mir dennoch persönliche Freiräume schaffen? Wie setze ich mir Ziele, wie gehe ich mit Erfolg und Misserfolg um?
All das lerne ich im Sport von Menschen, die ein besonderes Gespür und Verantwortungsbewusstsein haben. Sie bringen mir Kompetenzen bei, die im Leben wesentlich sind: Begeisterung für etwas entwickeln, Gemeinschaft erleben, an die Grenzen gehen, Neues ausloten – die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.“
Das gilt natürlich nicht nur für Fußballvereine, sondern für Tennis- oder Turnvereine, für Blasmusik- oder Tierschutzvereine. Überall dort, wo Jugendarbeit geleistet wird, ist dies ein enormer Beitrag für die Gesellschaft. Den Ehrenamtlichen gebührt ein großes Lob - und wer weiß, vielleicht wächst auch in Ihrem Dorf ein kleiner Ronaldo oder Alaba heran.
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