Lange Zeit verharrte die denkmalgeschützte Häusle-Villa im Zentrum von Rankweil in einem Dornröschenschlaf, bis die Marktgemeinde Rankweil die Villa im Jahr 2019 kaufte. Keine vier Monate nach dem Erwerb, im Frühling 2020 stand das Haus in Flammen. Nur die wesentlichen Bauteile der Villa konnten gerettet werden, doch nach intensiver Prüfung zu den baulichen Möglichkeiten und in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, stand für die Gemeinde fest, dass die Villa wieder aufgebaut werden sollte.

Innen wie außen wurde versucht, den alten Stil originalgetreu zu rekonstruieren. Einige Gegenstände wie zwei Biedermeier-Sekretäre, Stühle sowie eine wertvolle Uhrensammlung aus der Jahrhundertwende um 1900 konnten trotz des Großbrandes gerettet werden. „Diese werden wir in das sanierte Gebäude integrieren, vorwiegend im Elisabeth Wäger-Häusle Raum”, so Architekt Wolfgang
Ritsch.

Künftige Nutzung
Die Nutzung der Häusle-Villa wurde in mehreren Workshops entwickelt, an welchem Bürger aus verschiedenen Alters- und Berufsgruppen beteiligt waren. Im Erdgeschoss ist eine Anlaufstelle für die Bereiche Jugend, Kultur sowie Sport und Vereine sowie das Büro für das Gemeindearchiv entstanden. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein Trauraum für das Standesamt inklusive Büro sowie ein Elisabeth Wäger-Häusle-Zimmer mit teilweise Originalmobiliar. Das Zimmer soll ein Andenken an die dem Haus entstammende Schriftstellerin (*9.10.1942, Rankweil; †2.01.2019, Wien) sein. Im Dachgeschoss ist eine Wohnung für die temporäre Unterbringung von „Artists in Residence” entstanden.

Tag der offenen Tür
Die Marktgemeinde lädt die Bevölkerung am Samstag, 15. Juni, von 10 bis 19 Uhr, zum „Tag der offenen Tür“ ein. Auf die Besucher warten spannende Führungen sowie ein Kultur- und Kinderprogramm und kulinarische Köstlichkeiten. (pd)