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Eine Reise ins Unaussprechliche

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Foto: Bandi R. Koeck

In einem intimen und zugleich beklemmenden Setting inszenierten Danilo Lemp und Roman Wegmann „Die Summe des Ganzen“ nach dem Roman von Steven Uhly.

Der Erzählung liegt der Missbrauchsskandal zugrunde, der sich über Jahrzehnte in der katholischen Kirche abgespielt und bei vielen Betroffenen unheilbare Wunden hinterlassen hat. Die Aufführung im Vogel-
freiraum Rankweil griff tief in die menschliche Psyche und erweckte Uhlys komplexe Erzählung über Schuld, Vergebung und den Kampf gegen systematische Verstrickungen eindrucksvoll zum Leben.

Lemp aus Regensburg, der in Kennelbach wohnt und Wegmann, der eigens aus Südtirol anreiste, sind beide Schauspieler mit Hintergrund in der psychosozialen Arbeit. Ihre Darstellung von Betroffenen und Tätern war intensiv und ließ die Grenzen zwischen diesen Rollen immer wieder verschwimmen. Die beiden vermittelten die moralischen Grauzonen, die Uhlys Werk so eindrucksvoll ausleuchtet, mit einer Ehrlichkeit, die unter die Haut ging.

Verantwortung
Nach der Aufführung fand eine von Markus Schweiger-Bella moderierte Podiumsdiskussion statt. Darin zeigte sich, dass das Publikum das Stück auf der künstlerischen wie auf der gesellschaftlichen Ebene erfasst hatte und sich der gellschaftlichen Verantwortung bewusst war. Doris Bauer-Böckle, Präventionsbeauftragte der Diözese Feldkirch, der Evangelisch Pfarrer Ralf Stoffers aus Bregenz, Danilo Lemp in seiner Funktion als Mitglied des Betroffenenbeirats Regensburg sowie Roman Wegmann, Förderschullehrer, stellten sich den Fragen und der teils hitzigen Diskussion mit dem Publikum. Man suchte gemeinsam nach möglichen Verbesserungen und Lösungsansätzen, um das Thema Missbrauch in Institutionen wie kirchlichen Einrichtungen, Schulen, Freizeitvereinen und im privaten Umfeld künftig entschlossener anzugehen. Es fielen immer wieder Begriffe wie „Mehrerau“ oder „Religionsunterricht“ sowie „Beichte“.

„Die Summe des Ganzen“ zeigte sich als mutige und notwendige Auseinandersetzung mit einem oft verdrängten Thema. Lemp und Wegmann schufen eine fesselnde und zugleich verstörende Aufführung, die, wie die anschließende Debatte zeigte, das Publikum tief bewegte und lange nachwirken wird. 2025 sollen weitere Aufführungen stattfinden. (koe)

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