Mario Beib
Waren das noch Zeiten. War man krank, ging man zum Hausarzt. Stellte der etwas Gravierenderes fest, überwies er einen zum Spezialisten, zum Facharzt. Gut, krank werden ist nicht wirklich erstrebenswert, doch leider fragt eine Krankheit nicht danach. Sie kommt einfach. Meistens sogar total unpassend und vor allem überraschend. Da ist die Krankheit anders als Weihnachten oder Geburtstage.
Ok. Auch damals war das Wartezimmer eines Hausarztes voll, musste man warten. Gesund wurde man auch hier nicht sofort, doch durch die mögliche Überweisung zu einem Spezialisten sah die Hoffnung darauf a) schon besser aus, weil b) ein solcher Spezialistentermin sehr zeitnah über die Bühne ging, also innerhalb von im Idealfall zwei bis maximal drei Wochen.
Was ist heute? Zum einen muss man Glück haben, überhaupt einen Hausarzt zu bekommen, denn seine „Patientenkartei“ ist eh schon viel zu voll und örtliche Nähe oftmals nicht gegeben. Von Hausbesuchen will ich jetzt schon gar nicht anfangen.
Hat man einen, ist zumindest die Chance gegeben, dass man zum Facharzt überwiesen wird. Hier fängt das Problem aber erst richtig an. Welcher Facharzt ist kein Wahlarzt, welcher fühlt sich auch für „Kasse“ zuständig und auch nicht außer acht zu lassen, wo ist der. Muss ich dafür von Bregenz nach Bludenz fahren, erhalte ich innerhalb einer erträglichen Frist überhaupt einen Termin oder kommt man auf eine Warteliste? Oder wird man mangels Kapazität von einem Facharzt zum anderen gleicher Fachrichtung überwiesen? Kein Scherz, das passiert - fast täglich - nicht nur in Feldkirch. Irgendwas läuft da schief ...
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