Mit dem dritten Band ihrer Trilogie „The Romeo & Juliet Society - Diamantentod“ stieg Sabine Schoder gleich auf Platz zwölf der Spiegel-Bestsellerliste ein.

Das Gesetz der Serie zeigt Wirkung und katapultiert Sabine Schoder in diesem Jahr schon zum zweiten Mal für mehrere Wochen auf die Spiegel-Bestsellerliste. Das Tempo, das sich von Band zu Band beschleunigt, macht die Montafonerin atemlos. Besonders Band drei von „The Romeo & Juliet Society - Diamantentod“ stürmte quasi druckfrisch auf Platz zwölf des zuverlässigsten Indikators für Erfolgsliteratur. 

Romantic Fantasy boomt

„Es fühlt sich an wie nach einem Marathon, absolviert im Sitzen und mit Unmengen an Kaffee“, sagt die Autorin, die in einem Jahr 1.344 Seiten veröffentlicht hat. „Monatelang saß ich im stillen Kämmerlein, arbeitete vor mich hin und dann: BÄM! Das ist wie ein Ritterschlag mit einer Schreibfeder.“

„Romantic Fantasie ist wie heiße Schokolade an einem verregneten Tag.“ Sabine Schoder Bestseller-Autorin

Schoder traf mit ihrer Trilogie den Zeitgeist. Das Genre Romantic Fantasy boomt. Woran das liegt? „Ganz ehrlich?“ Die 42-jährige Vorarlbergerin kennt die Antwort genau. „Romantic Fantasy ist wie heiße Schokolade an einem verregneten Tag – es wärmt und gibt uns das Gefühl, dass Magie irgendwo da draußen existiert.“ 

Delia Jugendliteraturpreis

Tatsächlich generiert das Genre beachtliche Verkaufszahlen. Selbst der Krimi muss sich hintanstellen. In einer Zeit voller Krisen steigt eben die Sehnsucht nach der heilen Welt voller Liebe. Doch Schoders Erfolg beruht nicht nur auf der Popularität des Genres. Schon vor „The Romeo & Juliet Society“ schrieb sie ausgezeichnete Romane und und bekam für „Immer ist ein verdammt langes Wort“ sogar den begehrten Delia Jugendliteraturpreis 2021 verliehen. Dass die erfolgreiche Tschaggunserin das Schreiben zum Beruf gemacht hat, versteht sich von selbst.

Filmanfragen

Doch einfach drauflos schreiben, sich unbedarft von den Figuren treiben lassen, führt Schoder nicht ans Ziel. „Ich plane sehr genau“, outet sie sich als klar strukturiert. Auf einem professionellen Level braucht es neben Fantasie auch viel Hintergrundwissen und ein Grundgerüst. Dieses entwirft die studierte Grafikdesignerin am Zeichenboard. „Wenn meine Figuren zum Leben erwachen und Polka auf meinem Plot tanzen, bin ich im Flow“, teilt sie mit. Das ist im Moment auch gerade der Fall, denn Schoder schreibt schon fleißig an einem neuen Zweiteiler, der nächsten Herbst erscheinen wird. Auch was die „The Romeo & Juliet Society“-Trilogie betrifft, ist unter den Kapiteln der drei Teile noch kein Schlussstrich gezogen. „Es gibt schon Film-
anfragen“, verrät die Bestseller-Autorin.

Ins Italienische übersetzt

Doch bekanntlich ist die Vorfreude die schönste Freude. Das gilt nämlich auch für die Übersetzungen. Die erste ist bereits in Italien erschienen, und wenn alles gut läuft, kommen bald noch weitere. Das kommt nicht von ungefähr, ist doch das berühmteste Liebespaar der Weltliteratur, das ihr den Stoff für das dreiteilige Abenteuer liefert von dort. Die Idee dazu kam ihr - wie könnte es auch anders sein - in Verona, als sie auf dem berühmten Balkon stand, auf dem Julia angeblich die Worte „Romeo, oh, Romeo, warum bist du Romeo?“ hauchte. Kurzerhand interpretiert sie die Liebesgeschichte neu und stellt sie in die Gegenwart. Doch auch Jahrhunderte später steht die junge Liebe zwischen Joy Capulet und
Ryhme Montague unter keinem glücklichen Stern. Denn der Rosenfluch verlangt, dass alle 17 Jahre ein Liebespaar geopfert werden muss, und dieser Zeitpunkt steht unmittelbar bevor. (mh)

Info: Sabine Schoder; Alter: 42 Jahre; Wohnort: Tschagguns; Familie: verheiratet mit Bernd Beruf: Grafikdesignerin, jetzt hauptberufliche Autorin https://sabineschoder.de