Preis für grünes Klassenzimmer
Die Vandanserin Anja Burtscher-Marte erhielt den „Sonja-Bernadotte-Preis 2024“
„Feierabend im Schulgarten“ ist eine weitere Aktion, die für Interessierte ins Leben gerufen wurde.
Foto: Anja Burtscher-Marte
Anja Burtscher-Marte mit der Auszeichnung, die sie von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft erhielt.
Foto: OGV
Die Holzkisten werden beim Projekt „Mi Kischta Gärtle“ selbst gestaltet.
Foto: OGV
Anja Burtscher-Martes Initiative „Garta tuat guat“, insbesondere das Projekt „Mi Kischta Gärtle überzeugte die Jury der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft (DGG 1822). Es wurde als Vorbildprojekt für nachhaltige Bildung und praxisnahe Naturerfahrungen gewürdigt.
Als Anja Burtscher-Marte mit ihrem Sohn in den Zug stieg, spürte sie, dass diese Reise nach Dresden etwas Besonderes werden würde. Eingeladen von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft, nahm sie an der Hochschule an einer zweitägigen Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Schulgarten teil. Für die Montafonerin eigentlich nichts Ungewöhnliches. Als Fachfrau und Leiterin der Vorarlberger Kinder- und Schulgarteninitiative und des Projekts „Mi Kischta Gärtle“ hat sie europaweit ihre Ideen gestreut und hält Vorträge im In- und Ausland.
Biologie und Umwelt
Die 42-Jährige hat Biologie und Umweltkunde studiert und schon damals ihre Masterarbeit über Schulgärten als ökologische Lernwerkstatt geschrieben. Die Mutter von vier Kindern leitet inzwischen die Vorarlberger Kinder- und Schulgarteninitiative „Garta tuat guat“ der PH Vorarlberg. Vor allem „Mi Kischta Gärtle“ stieß dabei auf fruchtbaren Boden. „Dabei handelt es sich um kleine Holzkisten, die von den Kindern selbst zusammengebaut, bemalt und mit Erde gefüllt werden“, erklärt die engagierte Pädagogin das Prinzip. „Jedes Kind kann sein Gärtle dann bepflanzen, wie es möchte – mit Cocktailtomaten, Paprika, Radieschen, Karotten, Gurken oder einem Naschgarten.“
Vereint werden dabei zwei wichtige Faktoren. Zum einen wird das Gärtnerische mit Handwerk verbunden, zum anderen sind sie ohne viel Aufwand zu pflegen und können über den Sommer mit nach Hause genommen werden. „Ich finde es einfach immer wunderbar zu beobachten, mit welcher Ehrfurcht und mit welchem Genuss die jungen Gärtnerinnen und Gärtner das selbst angebaute Obst und Gemüse nach der langen Pflege- und Wartezeit essen“, sagt die Montafonerin und weiß, welche Eigenschaften der Kinder bei der Arbeit im Garten ganz besonders zum Vorschein kommen: Geduld, Ausdauer, Fürsorge, aber auch Achtsamkeit und Erfindergeist! Nicht nur die Schulen werden von Burtscher-Marte betreut, auch Kleinkindbetreuungen oder Kindergärten steht sie zur Seite. „Gerade erst haben wir in Kooperation mit der Landjugend 30 Hochbeete an Bildungseinrichtungen verschenkt“, freut sie sich über die Zusammenarbeit genauso wie über die Entwicklung der Vorarlberger GartenSchule oder die Entstehung eines eigenen Lehrgartens bei der PH in Feldkirch.
Große Auszeichnung
Als Burtscher-Marte nach der zweitägigen Tagung wieder in den Zug steigt, hat sie nicht nur ihren kleinen Sohn an der Hand, sondern auch eine große Auszeichnung im Gepäck: den Sonja-Bernadotte-Preis für herausragende Leistungen in der Naturerziehung. Mit den Geräuschen der Räder auf den Schienen im Ohr lehnt sie sich zurück und überlegt. Was mach ich als Erstes, wenn wir wieder zu Hause sind? Eh klar, in den Garten gehen. Dorthin, wo alles seinen Anfang nahm.
Zur Person Anja Burtscher-Marte (42), Wohnort Vandans, verheiratet, vier Kinder. Ausbildung: Studium Biologie und Spanisch (Lehramt) Beruf Lehrerin, Projektleitung „Garta tuat guat. Die Vorarlberger Kinder- und Schulgarteninitiative“, Aktion „Mi Kischta Gärtle – Kleiner Garten ganz groß“ Hobbys auf dem Berg sein, wandern, Garten, OGV. (mh)
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