Bandi Köck
Vergangene Woche sorgte nicht nur ein vermeintlicher Lehrer-Aufstand an der „Schmutzschule“ (Titel der VN) der Praxisschule Feldkirch für Furore, sondern ein weiterer, bei dem die Stadt Feldkirch in die Verantwortung gehievt wurde. Kurzer Sachverhalt: In den ersten Schultagen nach den Sommerferien werde in mehreren Schulen der Stadt Feldkirch kein warmes Mittagessen für die Schulkinder angeboten, was mit der Dornbirner Messe in Zusammenhang stünde. Dies sorge bei den Eltern für Unmut. Die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Stefanie Matei setzte in einer Aussendung die Öffentlichkeit davon in Kenntnis: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird hier auf eine harte Probe gestellt.“ Matei, Mutter einer Erstklässlerin, weiß wohl noch nicht, dass die allermeisten Kinder das Essen von Aqua Mühle gar nicht bestellen, weil es den Kindern schlicht und einfach nicht schmeckt. Früher oder später kochen die Eltern für ihre Sprösslinge. In der ersten Schulwoche geht es in Vorarlbergs Schulen zumeist noch sehr bedächtig zu und her. Es stellt sich daher die Frage, wie die meisten Kinder die neun Wochen Ferien ohne Essen in der Bildungseinrichtung überstanden haben? Kurzum: Die „verspätete Essensversorgung“ ist nicht viel mehr als viel Lärm um nichts und ein guter Füller für das mediale Sommerloch oder um politisch vor den Wahlen etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen! Oder um auf die „verwahrlosten Zustände“ an der Praxisschule der PH Vorarlberg zurückzukommen: An vielen Privatschulen werden die Eltern zum Schuleputzen verpflichtet. Will man das an der PH nun auch?
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