Ein rotes Schild mit der Aufschrift „regionalzeitungen meinbezirk.at“
Auf einem Schwarzweißfoto lächelt eine Frau in einem weißen Hemd.

Silvia Böhler

Nur Bares ist Wahres?


Die aktuelle Mode, ein neues Handy und Urlaub am Meer: Alles wollen sie haben und im Internet sind die Wünsche rund um die Uhr erfüllbar. Der Drang, sich etwas zu gönnen, scheint besonders bei jungen Menschen groß - oft größer als es das Budget erlaubt. Der Anteil jener, die mehr Geld ausgeben, als sie haben, ist 2023 deutlich gestiegen, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bestätigt. Die Privatinsolvenzen sind bei den unter 24-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozentpunkte angestiegen, bei jungen Frauen sind es sogar 45 Prozentpunkte.


Aber nicht nur die Anzahl der Insolvenzverfahren habe sich erhöht, sondern auch die Verschuldungshöhe: Hatten junge Menschen vor zwei Jahren noch durchschnittlich 35.700 Euro Schulden, waren es 2023 schon 50.500 Euro. Das ist aber nur die Spitze des Eisberges, denn meist werden die Schulden von der Familie getilgt.


Als häufigste Ursache für Schulden in jungen Jahren gilt übermäßiger Konsum. Ziemlich besorgniserregend sind dazu auch die Aussagen von
AK-Konsumentenschützer Franz Valandro in einem Interview. 15 Prozent der Jugendlichen gelten demnach als stark und 29 Prozent als deutlich kaufsuchtgefährdet. In Summe ist das fast die Hälfte der Jugendlichen. Die erste Kontoüberziehung finde bei der Mehrheit der jungen Verschuldeten zwischen 16 und 18 Jahren statt.


Unterstützt wird der Konsum durch die bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten. Außerdem gibt es im Internet zahlreiche „Kauf jetzt, bezahle später“-Angebote. „Es macht einen Unterschied, ob ich meine Geldtasche rausnehmen muss, in der vielleicht gar kein Geld ist, um zu bezahlen, oder ob ich einfach mit dem Finger auf einen Button drücke“, sagt Valandro. Das Konto ist so schnell überzogen und die Folgen erst später sichtbar. Besonders naiv ist auch der Trend in den Sozialen Medien, in denen Jugendliche mit ihren gemachten Schulden angeben. Je höher, desto besser.
Den richtigen Umgang mit Geld wünscht sich hingegen Finanzminister Magnus Brunner. Anfang des Jahres startete er die Informationskampagne
„Was sagt dein Konto?“. Junge Menschen im Alter von 14 bis 20 Jahren sollen ihre finanziellen Entscheidungen kritisch hinterfragen und somit einer Verschuldung präventiv entgegenwirken.


Auf die Gefahr hin, altmodisch zu sein, erscheint mir die Bezahlung mit Bargeld wirksamer als jede Kampagne zu sein. Viel öfter sollten junge Menschen wieder mit Münzen und Scheinen bezahlen, denn anders als mit Karte wird ihnen so deutlich vor Augen geführt, wie schnell das Geld ausgegeben und die Geldtasche leer ist. Die Redewendung „Nur Bares ist Wahres“ bekommt so eine weitere Bedeutung.

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