Mario Beib
„Gib niemals mehr aus, als du einnimmst“, klingt es heute noch in den Ohren vieler. Dieser Satz wurde so lange wiederholt, dass er aus unseren Köpfen und Denkweisen nicht mehr herausgefräst werden kann.
Denn wer diesem Satz folgt, kann niemals in eine finanziell schwierige Lage kommen. So zumindest der Gedanke, der dahinter steckt. Ganz gleich ob
im privaten Bereich oder bei Unternehmen. Immer gültig. Ansonsten heißt es „schlecht gewirtschaftet“ oder „kein Wunder, dass der pleite ist“.
Stimmt also, könnte man meinen. Was aber ist mit der öffentlichen Hand? Darf sie nicht mehr ausgeben als „reinkommt“? Macht sie dann Schulden?
Ist der meist populistische Aufschrei dann gerechtfertigt?
Mitnichten! Denn wenn die öffentliche Hand Geld in die Hand nimmt, sorgt das oft für Arbeitsplätze, bessere Infrastruktur und auch höhere Lebensqualität.
Geld in die Hand nimmt auch die Stadt Feldkirch. Sie lässt etwa die „Tunnelspinne“ bauen, sorgt für Quartiersentwicklung und auch für „Radstraßen“.
Ein Investment in die Zukunft. Richtig so. Die Lebensqualität in der Stadt steigt.
So man sich diese Qualität noch leisten kann. Sieht man die ernüchternden Zahlen, die bei der AK Wohnungsumfrage zutage kamen, wird eins deutlich. Wohnen in Vorarlberg und in Feldkirch ist wahnsinnig teuer und es fehlt an leistbarem Wohnraum. Gemeinnütziger Wohnungsbau könnte eine kleine Abhilfe schaffen. Doch gerade in dabei tun sich Land und Stadt schwer.
Wird also investiert (Tunnelspinne) oder werden Schulden gemacht (gemeinnütziger Wohnungsbau)? Für die Stadt ist beides gut, vielleicht wäre eine bessere Verteilung der Gelder angebracht, denn gerade leistbares Wohnen ist eine Investition in die Zukunft ...
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