Ein rotes Schild mit der Aufschrift „regionalzeitungen meinbezirk.at“
Auf einem Schwarzweißfoto lächelt eine Frau in einem weißen Hemd.

Silvia Böhler

Das Spiel mit unseren Daten


Oft ist es uns gar nicht mehr bewusst, welche Daten täglich gespeichert werden. Unser Leben ist mittlerweile digital ziemlich gut erfasst. Das Handy zeichnet auf, wann und mit wem wir telefonieren, Computer auf welchen Webseiten wir surfen, Bankomatkarten wo und was wir einkaufen, Autos wohin wir fahren, Finanzonline welche Steuern wir bezahlen, e-card und elektronische Gesundheitsakte (ELGA) erfassen Erkrankungen, Therapien und benötigte Medikamente.
Mit dem elektronischen Impfpass soll nun per Ende September ein weiteres Glied in der Kette der Datensammlungen hinzukommen. So wie beim klassischen Impfpass in Papierform sollen auch im e-Impfpass, alle Impfungen eingetragen werden. Die Daten werden dann im zentralen Impfregister gespeichert und können über das ELGA-Portal eingesehen werden. Hat man bei ELGA noch die Wahl - jeder kann sich entweder an- oder auch wieder abmelden - ist das beim elektronischen Impfpass nicht vorgesehen. Die Vorteile für Geimpfte, Ärzte und das öffentliche Gesundheitssystem sollen überwiegen.
Das Interesse an gespeicherten Daten ist enorm, das zeigen nicht nur die jüngsten Debatten rund um die Sicherheit des Landes und die Aufklärung von schweren Straftaten. Der Staat sammelt und wertet Bevölkerungsdaten aus, um etwa den Bedarf an Schulen oder Straßen zu erheben, um Entwicklungen zu erkennen und Maßnahmen zu setzen. Einkommensdaten geben etwa Aufschluss zum Wohlstand, Gesundheitsdaten zum Wohlbefinden der Bürger. Im Fall des elektronischen Impfpasses geht es um die Optimierung der Impfversorgung der Bevölkerung. Wird hier möglicherweise das Ziel der Belohnung und Bestrafung angedacht, um die Durchimpfungsrate zu erhöhen? Corona lässt grüßen.
Aber nicht nur der Staat hat Interesse an den gespeicherten Daten, auch Wirtschaft und Industrie hegen Begehrlichkeiten, insbesondere auch in Bezug auf die Gesundheitsdaten. In Zeiten des demografischen Wandels ist schließlich auch der Gesundheitssektor ein bedeutender Wirtschaftszweig und diesbezügliche Daten könnten zu wirtschaftlichem Wachstum, Unternehmensgründungen oder Forschungen beitragen. Nicht zuletzt soll auch die Künstliche Intelligenz verbessert und vorangetrieben werden und dafür benötigt es große Mengen an Daten. „Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts“ gilt auch für den sensiblen Gesundheitsbereich, Kritiker hegen allerdings große Skepsis, ob Privatsphäre und Grundrechte der betroffenen Menschen gewahrt bleiben.
Die Entwicklung lässt sich nicht mehr aufhalten und der gläserne Mensch wird immer mehr zur Realität. Mehr denn je müssen wir deshalb abwägen, ob die Vor- oder Nachteile der digitalen Datenspeicherung überwiegen. Welchen Umgang mit unseren Daten wir befürworten und sollen sie anonymisiert auch Dritten zur Verfügung gestellt werden? Wie viel Transparenz wollen wir zulassen und wie viel Vertrauen bringen wir den Datensammlern und -verwaltern entgegen? Zweifel sind durchaus angebracht.

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